Der europäische Elektrosektor steht vor der Herausforderung, die Ausbildung von Fachkräften an die komplexen Anforderungen eines zunehmend digitalisierten Arbeitsumfelds anzupassen. Unterschiedliche nationale Vorschriften und technische Standards behindern bislang die Mobilität und Einsatzfähigkeit von qualifizierten Fachkräften über Ländergrenzen hinweg. Gleichzeitig wird der Bedarf an praxisnahen, sicheren und kosteneffizienten Ausbildungsmethoden immer größer.
VR4TES wurde entwickelt, um diesen Anforderungen mit modernen Virtual-Reality-Technologien zu begegnen. Das Projekt trägt dazu bei, einheitliche Ausbildungsstandards zu fördern und die digitale Transformation der beruflichen Bildung im Einklang mit dem Digital Education Action Plan 2021–2027 sowie der EU-Strategie zu Web 4.0 und virtuellen Welten voranzutreiben. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung einer virtuellen Trainingsumgebung für elektrische Umspannwerke, die praxisnahes Lernen in einer sicheren und kontrollierten Umgebung ermöglicht.
Ziele des Projekts
Das Projekt VR4TES verfolgt das Ziel, die berufliche Ausbildung im Elektrosektor durch Virtual-Reality-Technologien nachhaltig zu modernisieren. Die Vision besteht darin, praxisorientierte und sicherheitsrelevante Trainingsmethoden zu entwickeln, die langfristig in die berufliche Aus- und Weiterbildung integriert werden können. So soll ein Beitrag zur Stärkung der digitalen Kompetenzen und zur Erhöhung der Arbeitssicherheit geleistet werden.
Konkret entstehen eine umfassende Online-Datenbank mit europäischen und nationalen Vorschriften, ein detailliertes 3D-Modell eines elektrischen Umspannwerks sowie praxisorientierte VR-Trainingsprogramme für Lehrkräfte und Lernende. Diese sollen die Ausbildung europaweit transparent machen und eine Übertragbarkeit auf weitere Branchen und Bildungsbereiche ermöglichen.
Methodik
VR4TES kombiniert technische Entwicklung und pädagogische Innovation. Grundlage ist die Erstellung eines interaktiven 3D-Modells eines Umspannwerks, das für Virtual-Reality-Trainings genutzt wird. Die Entwicklung basiert auf einer umfassenden Analyse der Ausbildungsbedarfe und regulatorischen Vorgaben. Lehrkräfte werden gezielt geschult, um VR-Technologien wirksam in der Ausbildung einzusetzen. Lernende trainieren in einer geschützten virtuellen Umgebung, um ihre fachlichen, digitalen und sicherheitsrelevanten Kompetenzen zu stärken.
Die Inhalte werden praxisnah entwickelt, getestet und kontinuierlich optimiert. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Barrierefreiheit und der Berücksichtigung unterschiedlicher Lernvoraussetzungen, damit die entwickelten Lösungen für eine möglichst breite Zielgruppe nutzbar sind.
Erwartete Ergebnisse
Am Ende der Projektlaufzeit wird VR4TES konkrete, nachhaltige Ergebnisse bereitstellen: eine Online-Datenbank mit relevanten Vorschriften, ein Virtual-Reality-3D-Modell eines Umspannwerks sowie ein mehrsprachiges Lehrprogramm zur Unterstützung von Lehrkräften. Die Trainingsmodule fördern digitale Kompetenzen, stärken die Arbeitssicherheit und tragen zur Motivation und besseren Lernergebnissen der Auszubildenden bei.
Die Projektergebnisse werden als Open Educational Resources (OER) verfügbar gemacht, um eine breite Nachnutzung und Anpassung durch andere Bildungseinrichtungen zu ermöglichen. VR4TES leistet damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Integration von Virtual-Reality-Technologien in die berufliche Bildung.
Projektstruktur & Partner
Das Projekt wird von einem internationalen Konsortium getragen, das technologische und pädagogische Expertise verbindet:
- Federführende Einrichtung (Koordination)
CPIFP Pirámide (Spanien) – Berufsbildungszentrum mit langjähriger Erfahrung in der technischen Ausbildung und Projektkoordination. - Projektpartner
- Innovae Group SL (Spanien) – Technologieunternehmen mit Schwerpunkt auf Augmented und Virtual Reality für Industrie und Bildung; verantwortlich für die technische Entwicklung der VR-Modelle.
- Sächsische Bildungsgesellschaft für Umweltschutz und Chemieberufe Dresden mbH (Deutschland) – als Spezialist für praxisnahe Berufsbildung und die mediendidaktische Integration neuer Technologien; zuständig für die Entwicklung und Durchführung der Lehrkräfte-Trainings.
- I.E.S. Juan de la Cierva (Spanien) – Berufsbildungseinrichtung mit Expertise im Bereich Hochspannungsanlagen und Entwicklung von Ausbildungskonzepten.
- Jokilaaksojen koulutuskuntayhtymä JEDU (Finnland) – Regionaler Anbieter der beruflichen Bildung mit Erfahrung in der Ausbildung im Bereich Elektrotechnik und Automatisierung.
Eckdaten und Links
- Projektlaufzeit: 01.10.2024 – 31.12.2025
- Förderprogramm: Erasmus+, KA210-VET – Small-scale partnerships in vocational education and training
- Fördernummer: 2024-1-ES01-KA210-VET-000254988
- Projektwebsite: https://vr4tes.eu/
