Unsere Angebote der Ferienakademie, des COM-LAB-BIO, im Gläsernen Labor des Deutschen Hygienemuseums sowie des Umweltpädagogischen Unterrichts UPU für Dresdner Kinder und Jugendliche.
- auf dem Weg zu einem europäischen Qualitätssiegel für das Malerhandwerk
Das Projekt EUROPA-MEISTER hat das Ziel, bis 2020 einen EUROPÄISCHEN MEISTERBRIEF im Malerhandwerk zu schaffen. Auf dem Weg dahin wird mit den Projektpartnern aus Österreich, Belgien, Norwegen, Slowenien und Deutschland eine Kompetenzmatrix auf Niveaustufe 6 des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) sowie ein E-Learning-Kurssystem für die grenzüberschreitende Meisterausbildung entwickelt. Gleichzeitig wird so die Grundlage für ein europäisches Netzwerk gegenseitig ergänzender Meisterschulen geschaffen. Dies geschieht unter der Schirmherrschaft des Europäischen Dachverbands des Malerhandwerks (UNIEP) sowie unter Einbeziehung weiterer nationaler Verbände.
Spezifische Zielgruppe sind die werdenden (Maler-)Meister als zukünftige Ausbilder und Mentoren im betrieblichen Umfeld (work-based learning). Gleichzeitig wirkt sich das Projekt auch auf die Lehrkräfte in den beteiligten Meisterschulen aus.
Das Projekt deckt die folgende Prozesskette ab:
Entwicklung Kompetenzmatrix (WAS sind die erforderlichen Kompetenzen)
Beschreibung Funktionsweise des Netzwerks (WIE werden die Kompetenzen erworben - organisatorisch)
Erstellung E-Learning-Kurssystem (WIE werden die Kompetenzen erworben - inhaltlich)
Anerkennung durch den EUROPÄISCHEN MEISTERBRIEF
Dieser Ansatz schafft neue Möglichkeiten für
Lernende und Fachkräfte im Malerhandwerk: attraktive Perspektiven für die weitere Laufbahn bis zum Betriebsinhaber; die Möglichkeit von Ausbildungsabschnitten und Spracherwerb im Ausland und somit auch Befähigung zu Tätigkeiten auf internationaler Ebene; die Möglichkeit des Erwerbs von Kompetenzen auf Niveaustufe 6 des EQR auch in den Ländern, in denen bisher keine Meisterausbildung existiert; die Möglichkeit der europaweiten Anerkennung des Meistertitels
Betriebe des europäischen Malerhandwerks vertreten durch die Verbände: Schaffung von Transparenz und Verbesserung der Fachkräftesituation
Meisterschulen: Internationalisierung; Profilierung als attraktive Ausbildungsstätten, die in europäischen Netzwerken agieren
andere Handwerksberufe: Vorbildwirkung
EUROPA-MEISTER schafft mit der lernergebnisorientierten Kompetenzmatrix auf Niveaustufe 6 des Europäischen Qualifikationsrahmens ein Transparenz- und mit dem EUROPÄISCHEN MEISTERBRIEF (einschließlich Kompetenzfeststellungsverfahren) ein Anerkennungsinstrument.
Zur Erreichung dieses Ziels des EUROPÄISCHEN MEISTERBRIEFS werden attraktivere E-Learning-Kurse entwickelt, die Mobilität (Präsenzphasen) und IKT-Methoden einschließen. Grundlagen sind die gemeinsam von Vertretern der Berufsbildung und Arbeitswelt entwickelte Kompetenzmatrix sowie die bewährten Verfahren und Methoden des Projektkonsortiums. Sie stellen gemeinsam sicher, dass hochwertige, Produkte entwickelt werden, mit Hilfe derer zukünftige Meisterschüler die relevanten Fertigkeiten und Kompetenzen erwerben können.
UNIEP plant die Verbreitung und Nutzung, indem sie den Europäischen Meisterbrief als Qualitätssiegel bewirbt. Gleichzeitig dient das Projektergebnis als Modell, welches im gesamten europäischen Handwerk aufgegriffen werden kann.
Die aktuelle Situation des Malermeisters in Europa
Ein Meisterbetrieb zeichnet sich dadurch aus, dass der Unternehmer nicht nur die fachliche Qualifikation hat, also sein Handwerk beherrscht, sondern auch nachweislich in der Lage ist, Lehrlinge auszubilden und die nötige unternehmerische Qualifikation nachweisen kann. Die meisterliche Qualifikation des Unternehmers eines Meisterbetriebs setzt sich somit aus drei Bereichen zusammen, nämlich den fachlichen Kenntnissen und Fertigkeiten, der Ausbilderqualifikation und der Unternehmerqualifikation.
Meisterqualifikation und Lehrlingsausbildung sind untrennbar miteinander verbundene Elemente. Fällt die qualifizierte Ausbildung weg, führt das zu einem unmittelbaren Qualitätsverlust. Die Initiative der WKO Österreich „JA zum MEISTER“ dokumentiert dies.
Wo er in Europa existiert, ist der Meisterbrief ein Qualitäts- und Vertrauenssiegel für Produkte und Leistungen des Handwerks. Handwerker mit Meisterbrief weisen gegenüber ihren Kunden aus, dass sie können, was sie anbieten. Das Handwerk verspricht neben abwechslungsreicher Arbeit auch Selbstverwirklichung und durch die Meisterprüfung einen sicheren Arbeitsplatz. Ob als Selbstständiger oder als leitender Angestellter, der anstehende Generationswechsel im Handwerk ist ein weiterer Anreiz, den Meisterbrief zu erstreben.
Während einige europäische Länder, wie z.B. Slowenien, die Erreichung dieses der Niveaustufe 6 des Europäischen Qualifikationsrahmens verbundenen Qualitätsniveaus erreichen möchten, gerät der traditionelle Meistertitel durch Liberalisierungsbestrebungen dort, wo er existiert, unter Druck.
In Deutschland wurden mit der Liberalisierung der Handwerksordnung 2004 (Abschaffung der Meisterpflicht für mehr als die Hälfte der Gewerke), einem Schritt, den Österreich bisher nicht mitging, bereits Fehler gemacht. Die Folgen sind unübersehbar:
Die Zahl der Betriebsschließungen stieg stark an.
Unqualifizierte Billig-Betriebe unterminieren den Ruf des Handwerks.
In vielen dieser Berufe führt der Trend zu gering qualifizierten Kleinbetrieben zu weniger Beschäftigung und Ausbildung. Angesichts geringer Verdienstmöglichkeiten droht diesen Unternehmern später Altersarmut.
Einst begehrte Berufe mit hohen Löhnen sind heute das Einfallstor für Scheinselbständige auf Baustellen, die die Mindestlöhne unterbieten.
Die hohe Zahl unqualifizierter Anbieter führt zu einem drastischen Anstieg von Mängeln und Bauschäden.
Die Zahl der Betriebe, die ausbilden können, ist zurückgegangen. Wer selbst nicht ausreichend qualifiziert ist, kann auch nichts weitergeben, nicht ausbilden. Die Meisterqualifikation ist bei Klein- und Mittelbetrieben die Garantie für eine gute Ausbildungsleistung.
Der Blick auf die südeuropäischen Krisenstaaten, in denen qualifiziertes Handwerk mit hohen Beschäftigungs- und Ausbildungszahlen nicht existiert, zeigt: wir brauchen in Europa mehr Qualifikation.
Die Vision von EUROPA-MEISTER
EUROPA-MEISTER ist ein Plädoyer für eine gegenläufige Bewegung. Im oben beschrieben Kontext hat sich das Konsortium dieses Projekts dem Schutz und der Verbreitung des Qualitätsanspruchs, der hinter dem Meister steht, verschrieben. EUROPA-MEISTER will dem Meister auf europäischer Ebene neues Leben einhauchen. Denn neben der Kreativität im Malerhandwerk geht es hier auch ganz konkret um Sachwertschutz und Sachwerterhaltung: Wenn hier der Qualitätsanspruch nachlässt, hat dies enorme Folgekosten durch Mängel und Bauschäden durch fehlende Kenntnisse zur Folge. Zudem fallen Ausbildungsplätze weg, weil die Befähigung zur Ausbildung in den Malerbetrieben ohne Meister nicht mehr vorhanden ist.
Ausdruck dieser Vision ist das konkrete Ziel des Projekts, den EUROPÄISCHEN MEISTERBRIEF im Malerhandwerk zu schaffen, der vorbildhaft auf andere Handwerksbereiche wirken soll. Um dieses Ziel zu erreichen, werden als erster Schritt ein vollständiges Kompetenzprofil auf Niveaustufe 6 des Europäischen Qualifikationsrahmen beschrieben und als zweiter Schritt Wege und didaktische Instrumente entwickelt, mit denen diese Kompetenzen erworben werden können. Am Ende steht die Anerkennung durch eine europäische Urkunde. Die detaillierten Zwischenziele und Arbeitsschritte werden in den folgenden Kapiteln beschrieben.
EUROPA-MEISTER antwortet auf ein europäisches Problem mit einer europäischen Lösung. Die Produkte des Projekts werden dazu beitragen, dass den Unternehmen des Malerhandwerks in Zukunft besser ausgebildete Führungskräfte zur Verfügung gestellt werden, die wiederum selbst Maler ausbilden können. Damit greift das Projekt Ziele der Europäischen Ausbildungsallianz auf. Durch die Zusammensetzung des Konsortiums entsteht die von der Allianz geforderte Partnerschaft zwischen Akteuren des Bildungssystems und der Arbeitswelt.
Die Unterstützung der Europäischen Kommission für die Erstellung dieser Veröffentlichung stellt keine Billigung des Inhalts dar, welcher nur die Ansichten der Verfasser wiedergibt, und die Kommission kann nicht für eine etwaige Verwendung der darin enthaltenen Informationen haftbar gemacht werden.
Kofinanziert durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union
Internationale Berufserfahrungen sind immer häufiger Teil des beruflichen Anforderungsprofils. Auslandsaufenthalte in der beruflichen Ausbildung stellen eine hervorragende Möglichkeit dar, internationale Berufskompetenzen zu erwerben. Dies wird ermöglicht durch Mobilitäten, also organisierte Kurzaufenthalte (2-4 Wochen) im europäischen Ausland in Form von Ausbildungsabschnitten an Partnereinrichtungen in Süd- und Osteuropa.
Die SBG Dresden führt seit mehreren Jahren sendende Mobilitäten für Auszubildende unserer Partnerunternehmen durch. Dabei handelt es sich meist um 14-tägige Kurzaufenthalte bei unseren Partnereinrichtungen in Süd- und Osteuropa, meist mit dem Fokus: Arbeit im chemischen, biologischen und pharmazeutischen Labor.
Die inhaltliche Grundlage bilden dabei die im Projekt CREDCHEM entwickelten Lerneinheiten. Hierbei wurden 10 Lerneinheiten entwickelt, die wichtige Tätigkeiten im Labor abbilden. Die Partnereinrichtungen ermöglichen das Angebot der beschriebenen Inhalte. Damit fokussiert sich jeder Partner auf das, was er am besten kann.
WICHTIG: Die Auslandsaufenthalte der Auszubildenden unserer Partnerunternehmen sind Bestandteil der Ausbildung und werden deswegen anerkannt. Die Auszubildenden erwerben neben berufspraktischen Wissen und Fähigkeiten auch sprachliche Kompetenzen, da die Mobilitäten meist in englischer Sprache erfolgen.
Die von uns ausgewählten Auszubildenden werden dabei finanziell unterstützt durch das EU Programm Erasmus+.
Neben sog. sendenden Mobilitäten von deutschen Auszubildenden, ist die SBG Dresden seit mehr als 15 Jahren auch empfangende Einrichtung von Mobilitäten unserer Partnereinrichtungen, insbesondere aus Italien, Tschechien, der Slowakei, Polen und Rumänien. Die Schüler/-innen sind meist 2-4 Wochen an der SBG Dresden. Während des Aufenthalts werden diese in den Ausbildungsbetrieb und damit in die Arbeit im Labor an der SBG Dresden integriert. Dadurch erwerben Sie entsprechende fachliche, sprachliche und interkulturelle Kompetenzen.
Die Aufenthaltsdauer deutscher Auszubildender im Ausland und der Schüler/-innen unserer Partnereinrichtungen bei uns mag mit 2-4 Wochen eher kurz sein, aber nicht die Dauer, sondern die Intensität der Erfahrungen entscheidet über den Einfluss auf das spätere Berufsleben.
Entwicklung angemessenerer Kompetenzbeschreibungen für Berufe in der chemischen Verfahrenstechnik
Welches Problem wird gelöst?
Kompetenz ist nicht gleich Kompetenz in der EU. Verschiedene Definitionen existieren in der EU. Dies führt zu Problemen hinsichtlich Flexibilität und Detailierungsgrad, um Berufsbilder adäquat zu beschreiben.
Wie wird das Problem gelöst?
ComProCom zielt auf die Verbesserung von Kompetenzbeschreibungen ab, um genauer abzubilden was einzelne Tätigkeiten und Berufsbilder in der Praxis für ein Kompetenzprofil erfordern. Ziel ist es dabei Kernkompetenzen zu beschreiben, um weg von der Beschreibung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu kommen. Damit erst ist eine breite Anwendung im entsprechenden Beruf bzw. der Branche möglich. Dadurch kann auf die Annahmen über ein entsprechendes Unternehmen und den jeweiligen individuellen, beruflichen Jobkontext verzichtet werden.
Als Grundlage für die Entwicklung der Kompetenzbeschreibungen dienen die nationalen Beschreibungen der Partnerländer des Projekts bzw. die nationalen Berufsbildungssysteme sowie die nationalen Qualifikationsrahmen. Dies macht es einfacher eine gemeinsame „Sprache“, hinsichtlich Kompetenzen und gegenseitiger Anerkennung sowie des Transfers zu finden.
Outputs
sechs nationale Berichte zur derzeitigen Situation (Kompetenzstandards und -rahmen, vergleichender Bericht)
ein methodischer Leitfaden
fünf Kompetenzrahmen für die Bereiche: Ausbildung und Entwicklung, BWL, Chemieingenieurwesen, Innovationsmanagement und soziales Unternehmertum
ein validiertes Trainingsset für Entwickler von Kompetenzrahmen
ein oder mehrere FachartikelVerbreitungsveranstaltungen (Workshop/Seminar) in Polen und Großbritannien und einer Abschlusskonferenz in Athen
ComProCom-Webseite (EN/DE/PL/GR), soll als europäisches Kompetenzforum fungieren
Projektlaufzeit:
September 2015 bis Augsut 2017
Projektpartner:
Hellenic Agency for Local Development and Local Government (Griechenland)
6 Partner aus 6 europäischen Ländern (Akteure der beruflichen Aus- und Weiterbildung)